
Biografie
Alejandro Otero Rodríguez, geboren am 7. März 1921 in El Manteco, Bundesstaat Bolívar, Venezuela, und gestorben am 13. August 1990 in Caracas, gilt als eine der bedeutendsten Figuren der venezolanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Als Maler, Bildhauer und Schriftsteller spielte er eine Schlüsselrolle bei der Einführung der geometrischen Abstraktion und der kinetischen Kunst in Venezuela.
Otero begann seine künstlerische Ausbildung an der Escuela de Artes Plásticas y Artes Aplicadas in Caracas von 1939 bis 1945. 1945 erhielt er ein Stipendium, das ihm ermöglichte, nach Paris zu ziehen, wo er bis 1952 lebte. In dieser Zeit war er Mitbegründer der Gruppe "Los Disidentes", einer Gruppe venezolanischer Künstler, die sich für eine Erneuerung der Kunst einsetzten und sich gegen die vorherrschenden akademischen Strömungen stellten.
In Paris begann Otero seine berühmte Serie "Cafeteras" (1946-1948), in der er Alltagsgegenstände, insbesondere Kaffeekannen, dekonstruierte, um die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion zu erkunden. Diese Serie markierte seinen Übergang zur geometrischen Abstraktion, inspiriert von Künstlern wie Pablo Picasso und Piet Mondrian.
Nach seiner Rückkehr nach Venezuela im Jahr 1952 beteiligte sich Otero aktiv an dem Projekt "Synthese der großen Künste", das vom Architekten Carlos Raúl Villanueva für die Universidad Central de Venezuela in Caracas geleitet wurde. Dort schuf er architekturintegrierte Werke, darunter Wandmalereien und Glasfenster, die zur Verbindung von Kunst und Architektur beitrugen.
Zwischen 1955 und 1960 entwickelte Otero die Serie "Coloritmos", bestehend aus vertikalen Paneelen, in denen schwarze Linien mit leuchtenden Farben alternieren und Rhythmus sowie visuelle Wahrnehmung erforscht werden. Diese Serie gilt als eine seiner wichtigsten Beiträge zur geometrischen Abstraktion.
Später wandte sich Otero der monumentalen Skulptur zu und integrierte seine Werke in öffentliche Räume. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Delta Solar" (1977), eine Edelstahlskulptur in Washington D.C., und "Abra Solar" (1982) in Caracas. Diese Werke zeigen sein Interesse an der Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Technologie sowie an der Integration von Kunst in den urbanen Raum.
Während seiner Karriere erhielt Otero zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Nationalen Malereipreis beim XIX. Offiziellen Jahreskunstsalon Venezuelas im Jahr 1958. Sein Erbe bleibt lebendig, und das nach ihm benannte Museo Alejandro Otero in Caracas ist ein Zeugnis seines nachhaltigen Einflusses auf die zeitgenössische venezolanische Kunst.