
Biografie
Jean Metzinger (1883–1956) war ein französischer Maler, Dichter und Theoretiker und gilt als einer der bedeutenden Mitbegründer des Kubismus. Geboren in Nantes, studierte er an der Académie des Beaux-Arts und zog 1903 nach Paris. Frühe Einflüsse wie der Neoimpressionismus und der Fauvismus führten zu einem geometrischen Stil, der von Paul Cézanne inspiriert war und Metzingers zentrale Rolle in der kubistischen Malerei einleitete.
Ab 1908 experimentierte Metzinger mit der Fragmentierung von Formen und veröffentlichte 1910 Note sur la peinture, in dem er das Konzept der Mehrfachperspektive einführte. 1912 verfasste er gemeinsam mit Albert Gleizes das bahnbrechende Werk Du "Cubisme", das den Kubismus international definierte und verbreitete. Er stellte regelmäßig im Salon des Indépendants und im Salon d'Automne aus und war Mitbegründer der Section d'Or, die mathematische Prinzipien in die Kunst integrierte.
Zu seinen bedeutendsten Werken zählen Le goûter (1911), Danseuse au café (1912) und Au Vélodrome (1912), die seine Beherrschung geometrischer Zersetzung und Simultaneität zeigen. Er unterrichtete an mehreren Pariser Akademien und prägte die Entwicklung des sogenannten "kristallinen Kubismus" während des Ersten Weltkriegs. Seine Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem MoMA, dem Guggenheim und dem Musée d'Art Moderne de Paris.