Jesu Moratiel

Jesu Moratiel wurde in A Coruña geboren und schloss sein Studium der Schönen Künste an der Universität Complutense mit einer Auszeichnung für seine Abschlussarbeit ab. Derzeit lebt und arbeitet er in Madrid und wird von der MTArt Agency vertreten.

Er ist ein multidisziplinärer Künstler, der mit Installation und Skulptur, Fotocollage, Malerei und 3D-Animation arbeitet. Sein Eklektizismus vertieft die inhärenten Eigenschaften der Materialien, mit denen er arbeitet: die konservierende und isolierende Natur des Harzes als Zeitkapsel steht im Kontrast zu seiner Transparenz und Helligkeit. Was die digitale Arbeit betrifft, so interessiert er sich für ihre künstlichen und flüchtigen Aspekte, die sich in der Archäologie des Netzes und der Flachheit der Pixel und LED-Bildschirme verlieren.

Der thematische Hauptteil seiner Arbeit dreht sich um vier grundlegende Säulen: das Leben (und infolgedessen der Tod), Sex als ursprüngliches Phänomen des Lebens, der Einfluss von Wissenschaft und Technologie in der heutigen Gesellschaft sowie die Gestaltung der sozialen Beziehungen. Moratiel erforscht die künstlerischen und anthropologischen Zeugnisse universeller Kulturen, ihre Mythen und Glaubensvorstellungen, um die Ursprünge menschlicher Belange zu ergründen. Diese Themen werden aus einem sehr persönlichen Blickwinkel betrachtet, der von traumatischen Erfahrungen wie der doppelten Trennung seiner Eltern und dem frühen Tod einer Geliebten geprägt ist.

Die Hauptserie von Jesu reflektiert über das Anthropozän und seine Auswirkungen auf die Natur und ihre Gemeinschaften. Er verwendet Bernsteinstücke, um Tausende von toten Bienen einzukapseln - das Sterben dieser für unser Ökosystem wichtigen Gemeinschaften ist eine Folge der in der Landwirtschaft verwendeten Pestizide und der globalen Erwärmung. Weit davon entfernt, sich auf das Umweltproblem zu beschränken, das unser Zeitalter kennzeichnet - und insbesondere auf die Katastrophe der Bienen -, teilt Moratiel mit Aristoteles, Hume oder Manderville die Metapher zwischen der Bienen- und der menschlichen Gesellschaft, um Konzepte wie den Verlust der Identität und der Individualität zugunsten eines Massenberichts oder die Auflösung der geopolitischen Grenzen zu ergründen. Es überrascht nicht, dass Jesu diesen Werken ein Dokument beifügt, in dem er die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft ermächtigt, sie zu Forschungszwecken zu verwenden, sei es für biologische, chemische oder technologische Zwecke.

All dies, was er als Science Fiction der zeitgenössischen Kunst bezeichnet, ist im Rahmen einer Reihe von ästhetischen Leitlinien konfiguriert, die in seinem Interesse an der Natur und der Wissenschaft kodiert sind, wobei er in seiner Methode einen Weg zur formalen Strukturierung seiner Arbeit findet. Seine Werke befinden sich in mehreren Privatsammlungen und Stiftungen wie der Stiftung Artemizia, La Gaceta de Salamanca oder der Stiftung Caja Duero, und er hat mit mehreren spanischen und internationalen Galerien zusammengearbeitet, wie Cerquone Projects (Madrid und Caracas), LA Studio (Madrid) oder Gallery Red (Mallorca).