Decebal Scriba

Die Tätigkeit von Decebal Scriba in den 1970er Jahren, die nach seiner Auswanderung nach Frankreich im Jahr 1989 wenig bekannt war, wurde kürzlich einem umfassenden Prozess der Wiederholung unterzogen (und implizit in einen historischen Kontext gestellt) […]. Die lange Zusammenfassung dieser Projekte und Experimente unterstreicht heute ein starkes konzeptionelles Interesse, das, wie ich sagen darf, in der rumänischen Kunst dieses Jahrzehnts sogar einzigartig ist.

Die Koordinaten dieser Arbeiten eröffnen viele Ebenen, darunter einerseits die Analyse von Repräsentationssystemen und der Produktion und Reproduktion von Raum sowie die Konzeptualisierung von Bedeutungssystemen (visuell, mathematisch und textuell) und andererseits auf der Ebene einer privaten, verinnerlichten und fast existenziellen Hypothese des künstlerischen Aktes. Dies befindet sich immer an der instabilen Grenze zwischen Innen und Außen, die es überschreitet und gleichzeitig aufhebt, wodurch die vorübergehende Trennung zwischen dem autonomen Raum des Ego, verstanden als gefilterte Innerlichkeit des bestehenden symbolischen Regimes, und die Öffentlichkeit, spezifisch für konventionelle, unpersönliche und normative Kodifizierung. Dieser intime Prozess der Reflexion über Sprache und künstlerischen Prozess wird zum Katalysator für visuelle Notizen, die nach einem persönlichen Algorithmus kodifiziert, manchmal sprachlich, manchmal mathematisch, meistens rätselhaft oder abgekürzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

(Auszug aus Cristian Nae / Ein Feld der Möglichkeiten - Decebal Scriba und die Semiotik des Aussehens, veröffentlicht in Revista Arta # 21-22 / 2016, Bukarest, Rumänien)