Andrey Remnev

Das Werk des zeitgenössischen Malers Andrey Remnev erinnert auf den ersten Blick an mittelalterliche Ikonen und russische Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts. Bei näherer Betrachtung zeigen seine Gemälde jedoch auch den Einfluss der Kunstwelt des 20. Jahrhunderts und konstruktivistischer Strömungen. Remnev studierte am Andrei Rublev Museum für altrussische Kultur und Kunst im Andronikow-Kloster in Moskau, das eine umfangreiche Sammlung russisch-orthodoxer Ikonenmalereien beherbergt. Remnevs dekorative Porträts und Szenen aus dem russischen Provinzleben lehnen sich in Stil, Farbpalette und Technik an die traditionelle russische Malerei an und wimmeln von symbolischen Details; Ihre sich wiederholenden Motive und surrealistischen Tropen erzeugen eine hypnotische Wirkung auf den Betrachter. Remnevs Figuren, häufig Frauen, stehen so im Vordergrund seiner Gemälde, dass sie im Vergleich zu den Landschaften dahinter monumental wirken, ein Bildmittel, das Leonardo da Vinci bekanntermaßen nutzte, um die Vorrangstellung seines Dargestellten gegenüber der Umgebung darzustellen. Er bindet seine natürlichen Pigmente mit Eigelb und orientiert sich dabei an der Tempera-Technik der Meister der Renaissance.