Zeichnungen
Es ist schwierig, die Zeichnung in der Kunstgeschichte genau zu verorten, da sie sich durch verschiedene historische Perioden, Kunstbewegungen und -theorien stark gewandelt hat. Es gibt in der Tat eine Vielzahl von Zeichnungsarten, darunter Kreidezeichnungen, redaktionelle Illustrationen, Aktzeichnungen, Porträts, Animationszeichnungen, Karikaturen, Tierzeichnungen, …
Eines haben sie jedoch alle gemein: Zeichnungen sind Kunstwerke, für welche in der Regel Papier als Träger eingesetzt wird, ganz unabhängig von der verwendeten Technik. Die Zeichnung hat sich unter den edlen visuellen Künsten platziert und ist das erste, was Kunststudenten gelehrt wird. Zu wissen, wie man zeichnet, Skizzen und Entwürfe anfertigt, ist für jeden Künstler während seiner gesamten Karriere unabdingbar - mit den Worten des großen Künstlers Alberto Giacometti: "Das Zeichnen ist die Grundlage von allem."
Das Zeichnen ist zweifellos eine der ältesten menschlichen Ausdrucksformen, wobei die Verwendung von Piktogrammen bis in die prähistorische Zeit zurückreicht. Obwohl die Zeichnung in allen Zeitaltern und insbesondere in Asien sehr präsent war, begannen sich ihre Formen und Anwendungen im 19. Jahrhundert zu diversifizieren. Dank des industriellen Wachstums im 19. Jahrhundert begann sich das technische Zeichnen (oder Industriezeichnen) durchzusetzen und grenzte sich deutlich vom künstlerischen Zeichnen ab. Infolgedessen wurde sie stark kodifiziert mit dem Ziel, sehr präzise Informationen darüber zu vermitteln, wie etwas hergestellt oder verwendet werden soll. Einen ähnlichen Zweck verfolgt auch die Modeillustration; genauso wie der Zeichnung eine wesentliche Bedeutung im Architektur- und Designbereich zukommt.
Neben ihren eher praktischen Verwendungszwecken ist das Zeichnen seit der Erfindung des Papiers auch zu einer Form des künstlerischen Ausdrucks geworden. Obwohl die Zeichnung oft als Kontur eines darzustellenden Subjekts im Gegensatz zur farbigen Oberfläche des Werks wahrgenommen und nicht als eigenständiges Kunstwerk betrachtet wird, ist sie durchaus eine der vollendetsten Formen des künstlerischen Ausdrucks, ebenso wie die Malerei oder die Bildhauerei. Von der figurativen bis zur abstrakten Kunst ist die Zeichnung heute in einer Vielzahl unterschiedlicher Stile erhältlich und hat sich ihren Ruf als eigenständige Kunstform verdient. “Der Schrei" von Edvard Munch - als Zeichnung, die Pastelle und Ölfarben mischt - ist beispielsweise eines der berühmtesten und teuersten Kunstwerke (es war einmal das teuerste der Welt!).
Künstler verwenden eine Reihe verschiedener Techniken; so können Zeichnungen mit Tusche, Gouache, Aquarellfarben, Feder, Bleistiften, Kohle oder Filzstiften erstellt werden - aber unabhängig vom Medium dient immer Papier als Träger. Zeichnungen können geometrisch und abstrakt, aber auch figurativ und hyperrealistisch sein.
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Konstantinos Papaioannou
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