Madame Lacan

Ein Jahr später verlässt sie die Acrylmalerei und probiert Öl als Herausforderung aus, findet aber Komfort und Leichtigkeit, obwohl Öl als "technischer" gilt. 

Sie beginnt mit Schwarz-Weiß-Malerei, um das Spiel mit Licht und Schatten zu lernen, und wechselt kurz darauf zur Farbmalerei.Wenn man ihr zuhört, hat sie einfach Spaß daran, Fortschritte zu machen, zu lernen und sich zu verbessern, und sie spricht von "Herausforderungen", die sie sich selbst stellt. Und beachten Sie, dass sie sich auch für die Art Brut oder die Abstraktion hätte entscheiden können... Nein, sie wählt die figurative Kunst mit all der technischen Komplexität, die diese erfordert...

Nun werden Sie sagen: Ja, die Malerei ist bekannt dafür, dass sie ein Ventil ist und gut tut, und viele Menschen widmen sich ihr als Freizeitbeschäftigung. Das war auch bei Stephanie der Fall. Sind alle Menschen, die malen (wie sie auch nähen, kochen oder im Garten arbeiten könnten, um sich zu entspannen), in einer Galerie zu finden? 

Nein, nur dass Stephanie das, was andere versuchen, aber nie oder nur mit viel Arbeit schaffen, in Rekordzeit und vor allem instinktiv und natürlich erreicht: eine Technik, ein eigener Stil, eine DNA.... 

Daraus resultieren diese Porträts, die ihr sehr schnell von ihrem engsten Umfeld zum Kauf angeboten werden. Ein, zwei, drei Werke... Mundpropaganda... Die ersten lokalen Ausstellungen... und jetzt ist sie in einer Galerie, Art Traffik freut sich sehr, sie zu vertreten und ihr die Anerkennung zu geben, die sie verdient.

Fragen Sie sie nicht "Warum Frauen", "Warum Porträts", "Warum dieser Stil, diese Farbpalette, was ist die Botschaft? Sie wird Ihnen antworten: "Ich weiß es nicht". Und in der Tat ist es nicht so, dass sie nicht antworten will, sondern sie weiß es wirklich nicht. 

Das Porträt? Das hat sich ihr aufgedrängt. Ja, sie hat einige Tiere gemalt, einen Hahn, aber "das war, um zu lernen, wie man die Komplexität von Federn oder Haaren malt". Warum diese Farbpalette? Stille ... Sie malt aus dem Bauch heraus, aus Lust und Laune, und das ist es, was wir an den Art Traffik-Künstlern so lieben. Sie malen, was sie im Herzen und in der Seele haben, und das schafft ihre Identität, denn ihr Pinselstrich ist authentisch und ehrlich.  

Es ist ein integraler Teil von ihnen selbst, der sich auf die Leinwand projiziert. Aus diesem Grund bezeichnet Stéphanie Lacan ihre Arbeit als "nicht gerechtfertigte Gegenständlichkeit": weil man sie immer wieder darum bittet, etwas in Worte zu fassen, das sie selbst nicht erklären kann.

Woher kommen diese Gesichter? Stephanie ernährt sich von Fotos zwischen Internet und Zeitschriften. Dann fällt ihr ein Gesicht auf (immer ohne Erklärung, warum) und sie beginnt, es auf Papier zu zeichnen, aber schon da verändert sie es, passt es auf ihre Weise an, fügt manchmal ein Accessoire hinzu (immer ohne Erklärung) und erst dann geht sie auf die Leinwand, mit der Lust, das zu malen, was auf dem Papier skizziert wurde, die süchtig machende Freude am Pinsel wiederfindet und ihn mit ihrer Farbpalette bereichert, mit den Nuancen der Haut und des Schattens, die ihre eigenen sind und ihre Porträts identifizierbar machen.

Gibt es auch Serien? Stéphanie wird Ihnen antworten: "Ja, ich habe viele Serien. Aber manche bestehen nur aus einem einzigen Bild (lacht)". Denn auch hier entsteht alles aus dem Impuls heraus, je nach Lust und Laune von Stéphanie. So wie ihre jüngsten Werke mit ihren flächigen Hintergründen oder die Porträts von Frauen verschiedener Ethnien, von Giraffenfrauen bis hin zu Frauen mit Tabletts, die tatsächlich eine "Serie" bilden. 

Oder auch die Pieta oder Werke mit religiöser Ikonografie, die in seiner Produktion immer wieder auftauchen. Aber verstehen Sie: Es wird eine Lust entstehen, vielleicht mit der Absicht, eine Serie zu machen! Ein Leinwandbild wird daraus entstehen. Aber es genügt, dass Stephanie ein neues Verlangen hat, um eine "Serie" zu beenden, oder dass sie ihrer überdrüssig wird, oder dass ein einziges ausreicht, um ihr Verlangen zu befriedigen.

Doch während sie ihre Wünsche erforscht, erkennt man ihre Werke wieder. Und zwar unbestreitbar. Ja, ich war verblüfft, als ich erfuhr, dass diese Werke, die ich entdeckte, unter dem Pinsel einer Frau entstanden, die sich mit "nur 8 Jahren" Malerei völlig autodidaktisch weitergebildet hatte. 

Was für eine Technik! Und eine starke, bereits definierte Identität. Wie weit ist sie gekommen? An sich ja, sonst wäre sie nicht Teil der Art Traffik-Auswahl. Aber es ist anzunehmen, dass sich ihr Werk immer weiter entwickeln, bereichern und verbessern wird. Da ihre Technik und ihre Fingerfertigkeit immer besser werden, kann der Pinsel nur zu einer immer treueren Verlängerung ihrer Wünsche und ihrer Seele werden. 

Und vielleicht findet sie am Ende den Schlüssel zum Geheimnis dieser Fragen, auf die sie keine Antwort hat. Ist es wirklich wichtig? Ist es nützlich? Für