Menschlicher Körper

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Menschlicher Körper

"Ich wollte die Welt zähmen. Aber ich wollte auch leidenschaftlich gerne die menschliche Natur kennen und verstehen lernen, wissen, was sich in unseren Körpern befindet. Zu diesem Zweck sezierte ich nächtelang Leichen und widersetzte mich damit dem Verbot des Papstes. Nichts schreckte mich ab. (...) Was ich letztendlich durch all meine Arbeiten und insbesondere durch meine Malerei gesucht habe, was ich mein ganzes Leben lang gesucht habe, ist, das Geheimnis der menschlichen Natur zu verstehen." Leonardo da Vinci, Notizbuch, 16. Jahrhundert.

Schon Leonardo da Vinci machte den Körper zum Gegenstand all seiner Experimente. Sezieren, studieren und verstehen, um ein umfassendes Wissen über die menschliche Anatomie zu erlangen, war seiner Meinung nach ein Muss, um die Gliedmaßen der Akte, die er malte und zeichnete, perfekt wiederzugeben.

Nach und nach gerät das traditionelle Bild der menschlichen Figur ins Wanken und macht Platz für neue Formen der Interpretation des Körpers. Die zeitgenössischen Künstler stellen die traditionellen figurativen Codes in Frage und greifen die menschliche Darstellung frei an, um ein disloziertes, geometrisiertes, verzerrtes und entstelltes Bild von ihr zu schaffen.

Der Körper als begehrtes, fantasiertes, geträumtes, verwandeltes und verzerrtes Objekt. Einen Körper zu malen, zu fotografieren oder zu formen ist ein obligatorischer Schritt im Schaffen eines Künstlers. Viele sagen, dass man das Talent eines Künstlers daran erkennen kann, wie gut er die Komplexität der menschlichen Formen beherrscht. So konnte man in den Papierschnitten von Matisse erahnen, dass der Künstler den menschlichen Körper perfekt beherrschte.

Die Darstellung des menschlichen Körpers in der westlichen Kunst ist von grundlegender Bedeutung: Zunächst einmal, weil die Darstellung des Körpers seine eigene Darstellung impliziert und dadurch die Existenz seines eigenen Wesens und seine Rivalität mit der ihn umgebenden Natur bekräftigt. Zu Beginn der Kunstgeschichte waren die einzigen dargestellten Körper die von Göttern, übernatürlichen Wesen und Geistern, die eine menschliche Gestalt annahmen. Der Körper, ob nackt oder bekleidet, ist eines der am häufigsten dargestellten Themen in der westlichen Kunst, das die meisten Reaktionen und Kontroversen hervorruft (man denke hier an den Skandal, den Courbets L'Origine du Monde, Renoirs Le Déjeuner sur l'Herbe, ... ausgelöst haben).

Der Körper ist also Gegenstand zahlreicher Themen und seine Geschichte ist reich und alt. Das Begehren, das er bei den Künstlern hervorruft, ist auch das Lieblingsthema vieler Künstler. Das Objekt der Schönheit wird vom Kubismus überholt, da es dort entstellt und hybridisiert wird. 

Schließlich nimmt der Körper im Raum Gestalt an. Er ist eins mit seiner Umgebung und wird selbst zum Medium des Künstlers, wie bei Kleins Modellen. Er ist greifbar in Kunstmanifestationen, Land Art, in Rothkos Gemälden. Er ist Gegenstand unerschöpflicher Inspirationen und ewiger Debatten.

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