Afrofuturismus

"Afrofuturismus ist die Aneignung von Science-Fiction-Technologie und -Bildern durch Afroamerikaner".

Dies sind die Worte des Wissenschaftlers und Kulturkritikers Mark Dery, der in seinem 1993 erschienenen Essay 'Black to the Future' den Begriff "Afrofuturismus" ins Leben rief. Ohne eine künstlerische Bewegung im eigentlichen Sinne des Wortes zu sein, hat sich der Afrofuturismus um die schwarze Kultur und Kunst herum gebildet. Zwischen Rasse und Technologie schlägt diese Bewegung eine Alternative zu einer schmerzhaften Vergangenheit und einen Widerstand gegen die Unterdrückung vor, unter der schwarze Menschen leiden.

Der Afrofuturismus entwickelte sich zunächst in der Literatur der 1960er Jahre mit dem Roman Nova von Samuel R. Delany und den Black-Panther-Comics von Stan Lee und später mit dem Werk der Schriftstellerin Olivia Butler. Die Bewegung hat viele Formen angenommen, etwa im Fernsehen mit dem Auftreten schwarzer Schauspieler in erfolgreichen Serien wie Star Trek (1966-1969) und im gleichen Zeitraum im Rahmen der Auseinandersetzungen und des Kampfes um die Bürgerrechte. Auch die Musik spielte eine wichtige Rolle und wurde in den 1970er Jahren vor allem von Jazz-Künstlern wie Sun Ra und Gruppen wie Funkadelic getragen. All diese Facetten des Afrofuturismus werden manchmal in einem einzigen Werk zusammengeführt, wie etwa im weltweit erfolgreichen Blockbuster-Film Black Panther von 2018.

In der bildenden Kunst hat der Afrofuturismus jedoch erst in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen. Seit der Ausstellung Moondance 2014: A Night in the Afro Future im MOMA bis hin zu Mothership: Voyage Into Afrofuturism in 2021/2022 im Oakland Museum of California hat die Bewegung in den Vereinigten Staaten die meiste Beachtung gefunden. Doch heute ist sie auf immer mehr Ausstellungen und Messen zu sehen, was ihre wachsende Popularität und ihren Einfluss beweist...

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