Philipp Goldbach

In Goldbachs Werken spiegelt sich besonders das Verhältnis von Zeit, Schriftsprache und technischem Bild wider. Seine Aneignungen und Rekodierungen von Quellen bildender Kunst und deren Theorie zielen auf eine Ideengeschichte von Speichermedien, auf die Materialität von Informationen und auf die physikalischen Prozesse ihrer Einschreibung. In einem konzeptionellen Ansatz entfaltet die Künstlerin malerische und skulpturale „Materialisierungen“ sowie „Denkfiguren“ der analogen Fotografie, die sich formal auf minimalistische Bildkonzepte und digitale Strukturen beziehen. Technisch obsolet, werden Relikte der Fotografie für allegorische Bedeutungen offen. Sie bilden die Grundlage für Goldbachs künstlerische Arbeit, in der es um Rekontextualisierung, Medienkritik, aber auch kunsthistorische Auseinandersetzung geht.
Philipp Goldbach (*1978, Köln) studierte Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2016 promovierte er in Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Unter anderem erhielt er das Vordemberge-Gildewart-Stipendium (2009) und den Ars Viva-Preis (2011-2012). Goldbach lehrte Film and Photographic Studies am „Leiden University Center for the Arts in Society“ der Universität Leiden (2017-2019). Außerdem ist er Mitglied der Künstlergruppe darktaxa-project. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen der DZ Bank Kunststiftung, des Museum Folkwang, des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, des Mudam Luxembourg und des Centre Pompidou, Paris.