Stahlskulpturen

Stahlskulpturen tauchen in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts auf. In den vorangegangenen Jahrhunderten wurden in der Bildhauerei vor allem Edelmetalle verwendet, doch die industrielle Revolution und die Verstädterung führten zu einer breiteren Verwendung von alltäglicheren Metallen, darunter Stahl. Zuvor war Bronze, ein sehr widerstandsfähiges Material, das Mittel der Wahl für Bildhauer, die Kunstwerke für den Außenbereich schufen.

Im Gegensatz zu anderen Metallen ist Stahl bei hohen Temperaturen leicht verformbar. Rostfreier Stahl hat den Vorteil, dass er sehr widerstandsfähig gegen Rost und raue Witterungsbedingungen ist, was ihn zur idealen Wahl für Skulpturen im Freien macht. Tatsächlich wurde er im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts häufig für diesen Zweck verwendet. Stahlskulpturen wurden und werden auch heute noch verwendet, um öffentliche Plätze in Städten und Gärten zu schmücken und aufzuwerten.

Einer der bekanntesten Künstler, der Stahl verwendet hat, ist Richard Serra. Das Material war ein zentraler Bestandteil seiner minimalistischen Praxis. In seinen frühen Arbeiten verwendete er sowohl Stahlbleche als auch Stahlrollen, die sorgfältig auf dem Boden balanciert wurden. Um zu verhindern, dass sich das Material im Laufe der Zeit unkontrolliert zersetzt und verändert, beschichtete er die Stücke mit einer Lösung, die sie rostig erscheinen lässt. Im weiteren Verlauf seiner Karriere konzentrierte sich Serra auf ortsspezifische, monumentale Skulpturen. Seine Werke wurden von der Umgebung, für die sie bestimmt waren, beeinflusst und passten daher perfekt zu diesem Umfeld. Die Kurven der Skulpturen regen den Betrachter dazu an, um sie herumzugehen, während ihre beeindruckende Größe den Betrachter in den Schatten stellt und ihn dazu bringt, über die Wahrnehmung seines Körpers in Bezug auf Innen- und Außenräume nachzudenken.

Ein weiterer Künstler, der für seine gigantischen Stahlskulpturen bekannt ist, ist Bernar Venet. Seine riesigen Stahlbögen findet man in Städten auf der ganzen Welt und einige seiner Kunstwerke sind auch auf Artsper zu sehen. Zu den größten Bildhauern, die mit Stahl arbeiteten, gehört natürlich Alexander Calder, dem es gelang, trotz der Härte des Materials Skulpturen von überraschender Zartheit zu schaffen. Seine farbenfrohen Mobiles sind zu ikonischen Kunstwerken geworden. Wie kann ein so dichtes Material so leicht und zerbrechlich wirken? Seine Skulpturen sind Teil der Bewegung der kinetischen Kunst, und das sorgfältige Gleichgewicht, das Calder so geschickt erreichte, fasziniert die Betrachter nach wie vor.

In einem ganz anderen Stil verwendete César, neben anderen Materialien auch Stahl, um Werke zu schaffen, die weit weniger elegant sind. Seine "Compression"-Skulpturen verwendeten Blei, Eisen und Stahl, um unsere konsumorientierte Gesellschaft zu kritisieren. 

Stahl wird auch heute noch von zeitgenössischen Bildhauern verwendet, vor allem für Monumentalskulpturen. In der Tat haben mehrere zeitgenössische Künstler bewiesen, dass sie den Werkstoff Stahl beherrschen. Allen voran Jeff Koons und sein berühmter "Balloon Dog" aus rostfreiem Stahl mit einer farbigen Hochglanzoberfläche. Mit Stahl hat Jeff Koons den vergänglichen Ballonhund in ein fast ewiges Werk verwandelt. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die Chicagoer Skulptur "Cloud Gate" von Anish Kapoor.

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